Die Neuerscheinung zur Geschichte der Gemeinde Wachtberg befasst sich mit Adendorfer Töpferbetrieben und ihren Erzeugnissen aus salzglasiertem Steinzeug.
Der erste Teil des Buches, der unter Mitarbeit von Josef Ohrem entstand, listet 47 ermittelte Töpfereistandorte mit den letzten dort tätigen Inhabern auf. Eine Kartierung veranschaulicht diese kurz gehaltene Auflistung. Auf ihrer Grundlage verlegte die Gemeinde Wachtberg standortkennzeichnende Bodenplatten in Adendorfer Bürgersteigen. Diese weisen auf die ehemalige und heutige Töpfertätigkeit im Ort hin; ihren jeweiligen Zahlen ordnet die Liste eine entsprechende Töpferei zu. Bodenplatten und Buch ergänzen sich also.
Der zweite Teil des Buches besteht aus einem gemäß Teil 1 geordnetem Verzeichnis, das die Töpfereien der zuvor genannten Inhaber ausführlicher vorstellt. Dabei richtet sich der Fokus auf die jeweilige Firmengeschichte und das Warensortiment, das nach Möglichkeit Bildmaterial veranschaulicht. Der Schwerpunkt dieser Dokumentation beginnt Ende des 19. Jahrhunderts und reicht bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein.
Die Kunsthistorikerin Dr. Margit Euler liefert erstmalig eine Gesamtschau zum Thema „Adendorfer Steinzeug“, die es ermöglicht, die ehemals florierende Adendorfer Steinzeugproduktion in einem größeren geschichtlichen Gesamtkontext genauer zu positionieren und zu bewerten. Die Tatsache, dass die „Töpfertradition Westerwälder Steinzeug in und um Höhr-Grenzhausen…“ 2016 im bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen worden ist, rückt auch das historische Adendorfer Steinzeug in ein neues Licht.